"Daß es ein Opfer ist, was du bringst, das merkst du erst später.
Auch daß du nun Tag und Nacht auf deinem Posten zu sein hast,
mehr als die anderen, und in einem härteren Dienst, das kommt dir nicht gleich zum Bewußtsein.
Es ist übrigens kein Opfer, es ist ganz etwas anderes.
Was du hingibst, das ist nur ein Teil von deinem persönlichen Wohlergehen.
Aber du schaffst nun mit am ewigen Leben.
Es hilft dir keiner dabei, kein Buch, kein Gesetz, noch so schön und klug ersonnen.
Es bleibt im Letzten alles auf dir selber. Helfen kann dir niemand und wird dir niemand.
Was könnte man persönlich nicht alles haben.
Das Haus längst schuldenfrei, ein Auto und keine Sorgen, keine.
Ein fleißiger, tüchtiger Mensch hat etwas im Leben geschafft, wenn er um die Vierzig ist.
Aber wenn du Kinder hast, dann hast du in diesem Alter nur sie.
Doch das ist dir übergenug und du lachst über die anderen, die es besser haben.
Wir aber, wir leben weiter.
Das ist das Ungeheure, das Große in unserem kleinen Leben.
Da werden Kinder sein und wieder Kinder, wenn dein Leib längst verfallen ist!”
Text entstammt aus dem Buch - Henrik Herse - Fünf Wiegen und noch eine -