Thurn und Taxis

Spiel des Jahres 2006 - Mit Vitamin B und der richtigen Taktik geht bei Thurn und Taxis die Post ab. Das neue Strecken-Planungsspiel ermöglicht eine raffinierte Postkutschenfahrt mit Hindernissen

Mit Mut, Geschick und den richtigen Verbindungen zur Obrigkeit haben es die Edlen von Thurn und Taxis zu Reichtum und Ansehen gebracht. Vor allem zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als dem geschäftstüchtigen Adelsgeschlecht Amt und Würde eines Reichserbengeneralpostmeisters verliehen wurde, war dies der Lizenz zum Gelddrucken gleichzusetzen. Von da an ging bei den Thurn und Taxis im wahrsten Sinne die Post ab!

Viel zu erben gibt es auch für die zwei bis vier Spieler, die bei dem neuen Taktikspiel mit ihrem eigenen Postkutschenunternehmen auf einer historischen Landkarte die besten Verbindungen zwischen A und B schaffen. Durch eine geschickte Streckenführung errichten sie in den Städten möglichst viele Poststationen. Denn nur dort gibt's wertvolle Bonusplättchen; nur dort kann man die Kutsche Gewinn bringend um Sitzplätze vergrößern. Da alle Postler möglichst schnell das größte Stück vom Kuchen haben wollen, wird der Platz auf der Landkarte immer knapper. Wer da noch günstige Verbindungen finden möchte, muss vorher gut aufgepasst - oder richtig taktiert haben. Oder aber, er muss die richtigen Leute kennen. Denn grad', als wär' Thurn und Taxis ein Stück von heute, ist der Erfolg nur mit einer gehörigen Portion Vitamin B möglich. Wer sich gut mit dem Amtmann, dem Postillion, dem Postmeister oder dem Wagner stellt, kann mit deren Unterstützung rechnen. Und mit Siegpunkten.

Trotz des sehr einfachen Spielkonzeptes, das sich das Autorenpaar Karen und Andreas Seyfarth ausgedacht haben, ist Thurn und Taxis überaus raffiniert und vielfältig zu spielen. Die zentrale Frage, in welche Richtung die eigene Postkutsche denn nun fahren soll, stellt sich bei jedem Zug von neuem. Ein echtes Dilemma: Denn kaum glaubt man, eine Lösung gefunden zu haben, schnappen einem die Mitspieler die Strecke schon wieder vor der Nase weg. Oder aber die "Amigo-Connection" schlägt zu. Schließlich soll man Beziehungen nicht nur haben, man muss sie auch nutzen.