Höhe 554 - Die Kämpfe an der ersten
Westwall-Linie im
Abschnitt Roetgen-Lammersdorf und um den Paustenbacher Berg Herbst 1944
H. Jürgen Siebertz
Aus dem Inhalt,
Am 12. September 1944 überschreitet die 3. US-Panzerdivision in Roetgen die
deutsche Grenze und kann den Ort als 'erste deutsche Stadt' ohne größeren
Widerstand einnehmen. Einen Tag später wird der von der NS-Regierung als
unüberwindbar gepriesene Westwall an der Dreilägerbachtalsperre durchbrochen.
Zur gleichen Zeit rücken drei Bataillone des 39. US-Infanterieregiments der 9.
US-Infanteriedivision von Eupen durch das Hohe Venn und über
Roetgen-Schwerzfeld in Richtung Lammersdorf vor. Am Morgen des 14. September
1944 brennen in Lammersdorf die ersten Häuser und am Nachmittag ist der Ort
größtenteils schon besetzt. Der Vormarsch des 39. US Infanterieregiments geht
hier allerdings nicht zügig weiter, sondern scheitert an der Willens- und
Kampfkraft der deutschen Bunkerbesatzungen, die von der 'Paustenbacher Höhe'
aus allen Rohren auf die Eindringlinge schießen.
Aus dem erhofften raschen Durchmarsch wird ein langer, unfreiwilliger Aufenthalt im 'Lammersdorf-Korridor', der nicht nur für die Soldaten, sondern auch für die Zivilbevölkerung von Lammersdorf verheerende Konsequenzen hat. Die Entscheidung von 300 Lammersdorfern, in ihrem Heimatort zu bleiben, entpuppt sich als fataler Fehler. Kinder und Erwachsene sind monatelang hoffnungslos der Gewalt des Krieges ausgeliefert. Ihnen bleiben meist nur die kalten Kellerräume, um sich vor den geschätzten 3.000-5.000 Granateinschlägen in Sicherheit zu bringen. Sie schlafen auf mit Stroh ausgelegten Steinböden oder auf rohen Holzbrettern und müssen mit wenigen Vorräten auskommen.
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