Die verhafteten Professoren und die Universität in Gent

Untertitel: Eine Frage von Macht und Recht mit Antwort an die Deutsche Legation in Stockholm

Autor(en): Prof. Kristof Nyrop, Kopenhagen

Seitenanzahl und Ausstattung: 85 Seiten mit 9 Abbildungen und Anlagen

Format / Größe (cm): ca. 12 x 18

Verlag / Ort: Payot & Cie., Lausanne

Jahr: Erstausgabe 1917

Bindung / Material: kartoniert

Zustand: sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren

Versand: Versand innerhalb Deutschlands kostenlos als Brief, Einschreiben oder Hermes-Päckchen / -Paket.

Gewicht (g): 142

Leseprobe / Zusammenfassung / gekürzte Inhaltsübersicht:

"Am 18. März dieses Frühjahrs liessen die deutschen Militärbehörden in Belgien zwei von den Professoren an der Genter Universität, die Geschichtsforscher Paul Frédéricq und Henri Pirenne, verhaften. Diese in ganz Europa berühmten Gelehrten wurden nach Deutschland gesandt, wo man sie vorläufig in einem Offizierslager internierte. Einige Zeit darauf wurden sie jedoch nach den Gefangenenlagern bei Holzminden und Gütersloh übergeführt, wo sie mit anderen Zivilgefangenen aus allen Ständen zusammen leben mussten. Sie wohnten in einer Baracke, hatten eine Nummer wie gewöhnliche Gefangene und trugen auch wie diese eine Armbinde. Es war erst nach geraumer Zeit, dass sie mit der ihrer Berühmtheit, ihrer sozialen Stellung und ihrem Alter gebührenden Rücksicht behandelt wurden.

Die Verhaftung und Deportation der beiden Professoren erregte überall in Europa ein höchst peinliches Aufsehen, unter anderm deshalb, weil ihr einziges Vergehen darin bestanden zu haben schien, dem Generalgouverneur General von Bissing ihre Hilfe bei seinen Bestrebungen, die bisherige französische Universität in Gent in eine vlämische Universität umzuwandeln, verweigert zu haben ..."

(Wikipedia):

"Henri Pirenne (* 22./23. Dezember 1862 in Verviers; † 24. Oktober 1935 in Uccle) war ein belgischer Historiker ...

Obwohl er durchaus ein Freund der deutschen Kultur war, lehnte er während des Ersten Weltkriegs jede Zusammenarbeit mit den militärischen und zivilen Besatzungsbehörden konsequent ab. Im März 1916 wurde er deshalb im Deutschen Reich interniert, unter anderem im Internierungslager bei Holzminden. Durch humanitäre Interventionen auch auf diplomatischer Ebene (Anm.: z.B. in und durch dieses Buch) wurden seine Internierungsbedingungen gemildert und auf Intervention deutscher Historiker kam er mit dem Historiker Paul Fredericq zunächst in die Universitätsstadt Jena, wo er zu Alexander Cartellieri engeren Kontakt unterhielt. Von Januar 1917 bis zum Kriegsende wurde ihm nach kurzer Zeit in Jena Creuzburg an der Werra als Aufenthaltsort zugewiesen ...

Pirenne hatte vor dem Ersten Weltkrieg gute Kontakte zu deutschen Historikern und besuchte regelmäßig die Deutschen Historikertage. Das änderte sich nach dem Ersten Weltkrieg und er hinterfragte nationalistische Tendenzen in der deutschen Geschichtswissenschaft, die bis dahin für ihn und andere in Belgien als Vorbild diente. Besonders die nationalistische Haltung Lamprechts und sein Verhalten bei einem Besuch in Belgien 1915 ernüchterte Pirenne und andere belgische Historiker wie Fredericq. Seine Kritik an Deutschland äußerte er in mehreren Rektoratsreden (Ce que nous devons désapprendre de l’Allemagne, Gent 1922). Pirenne widerrief seine Mitgliedschaften in deutschen Akademien und gab seine deutschen Ehrendoktorate zurück. Er arbeitete nicht mehr an der Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte mit, wegen der nationalistischen Einstellung ihres Herausgebers Georg von Below, sondern unterstützte die Gründung einer neuen Zeitschrift durch die damals noch wenig bekannten Lucien Febvre und Marc Bloch in Paris (die zunächst aus finanziellen Gründen scheiterte) und war so bei der Gründung der Annales-Schule wesentlich beteiligt.

Pirenne gilt als Vater einer Genter Historischen Schule, zu der seine Schüler François Louis Ganshof und Hans Van Werveke gehören. Bekannt wurde er durch die sogenannte Pirenne-These, wonach die kulturelle Einheit des Mittelmeerraums nicht durch die Völkerwanderung und die Invasion der germanischen Völker, sondern erst durch die Islamische Expansion zerstört worden sei ..."


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