HOLLÄNDISCHER
KRIEG – [BRANDENBURG, Friedrich Wilhelm von (1620-1688).
Genannt ‘Der Große Kurfürst’. Seltener Druck (zwei aneinandergeklebte
Folio-Seiten, 73 x 33 cm, kleiner randlicher Einriss an Knickfalte, sonst
ausgezeichnet und sehr frisch). Hauptquartier
zu Lauchen [LAUCHHEIM, Baden-Württemberg], 23. Januar 1675. Militärischer
Befehl, betreffend die Versorgung seiner Armee, die ohne jegliche Schädigung
der Einwohner des Landes, welcher Religion sie auch immer angehören,
gewährleistet werden soll. – Der Große Kurfürst kämpfte auf Seiten der
Koalition gegen die französischen Truppen Ludwigs XIV. Am 27. Dezember 1674 war
sein Heer von den Franzosen unter Marschall Turenne (1611-1675) in der Schlacht
bei Türkheim im Elsass empflindlich geschlagen worden, er zog sich daraufhin
wieder über den Rhein zurück, war um den 24. Januar 1675 herum in Lauchheim und
traf am 31. Januar in Schweinfurt ein. Die Armee bezog ihre Winterquartiere in
Unterfranken.
...Nachdeme Seine
Chur-Fürstliche Durchleuchtigkeit zu Brandenburg, in Preußen, zu Magdeburg, zu
Gülich, Cleve und Bergen, Stettin, Pommern, Herzog etc. etc. etc. Unser
Gnädigster Herr der Nothdurfft ermessen, eine gewisse Ordinanz zu publiciren,
nach welcher Dero zu Schutz und Rettung des Heil. Römischen Reichs, und der
darinn bedrängten Ständt aufgebrachte Armee in denen jetzigen Quartieren
interims-weise auf eine kurtze Frist verpfleget und unterhalten werden solle,
damit allen besorgenden Unordunngen nach Müglichkeit fürgebauet werden, und
sowohl die Büerger in den Stätten und der Landmann was und wie viel sie
contribuiren und geben sollen, als auch Officierer und Soldaten, was sie zu
praetendiren haben, wissen mögen, als haben höchst-gedachte Seine Chur-Fürstl.
Durchl. gnädigst befohlen, nachfolgende Püncta deßfals zu publiciren, wornach
sich jedermänniglichen, er sey wer er wolle, unterthänigst zu achten, und
darwider in keinerey Weise noch Wege bey Vermeidung ernster Bestraffung zu
handeln...
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