Museumswürdige Patentuhr von der seinerzeitigen Manufaktur Lacher & Co.
Hauseigenes Durowe (Deutsche Uhren Rohwerke) Aufzugwerk Kaliber 430.

Geschichte:

Der Unternehmensname Laco entstand aus dem Familiennamen Lacher und der Abkürzung Co. Zur Gründungszeit der Uhrenmanufaktur Mitte der 1920er Jahre pflegten vielen Uhrenhersteller in Pforzheim, ihre Gehäuse fast ausschließlich mit Schweizer Uhrwerken zu versehen. Diese wurden entweder komplett geliefert oder in Einzelteilen, die Arbeiter in den Fabriken selber zusammensetzten, um die Uhrwerke fertigzustellen. Das bedeutete erhebliche Zolleinsparungen.

Das Unternehmen startete erfolgreich, doch nach einigen Jahren gingen die Gründer getrennte Wege.

Ludwig Hummel blieb bei dem ursprünglichen Unternehmen, der Uhrenfabrik Laco, während Frieda Lacher in die Fertigung von Präzisionsteilen für Armbanduhren einstieg. 1936 trat Erich Lacher, Frieda Lachers Sohn, in ihren Unternehmenszweig ein und übernahm schließlich dessen Leitung. Aus diesem Grund wurde die Firma auch in Erich Lacher Uhrenfabrik umbenannt. Diese produzierte erneut komplette Uhren.
Ludwig Hummel gründete 1933 ebenfalls in Pforzheim das Unternehmen Durowe (Deutsche Uhren Roh Werke).Dieses entwickelte sich zu einer Marke von Weltrang und in Verbindung mit dem Schwesterunternehmen Lacher & Co. zu Pforzheims bekanntester Uhrenfabrik. Ebenso wie andere Pforzheimer Uhrenproduzenten hatte sich Hummel zum Ziel gesetzt, unabhängig von den Schweizer Herstellern zu werden und eine eigene Uhrenlinie zu erschaffen. Da die Nachfrage nach Armbanduhren in Deutschland nur langsam anstieg und viele Fabriken in Pforzheim weiterhin der Rohuhrwerke aus der Schweiz bedurften, waren Hummels Pläne nur schwer realisierbar. Dennoch wuchs das Unternehmen bis zum Ausbruch des Krieges 1939 kontinuierlich. Die Anzahl der pro Monat produzierten Uhrwerke stieg von 20.000 auf 30.000 an. Auch während des Krieges stellte Laco Uhrwerke und Uhren her. Insbesondere waren Fliegeruhren gefragt. Die Modelle wurden mit einem 22-Linien-Ankerbrücken-Uhrwerk von Durowe ausgestattet und über ein Chronometer mit hoher Ganggenauigkeit justiert. Durowe sollte nicht nur Laco mit Uhrenrohwerken versorgen, sondern auch andere Uhrenhersteller. Das Produktportfolio umfasste bald ein breites Sortiment an qualitativ hochwertigen Mechanismen für Armbanduhren. Zwei runde Uhrwerke – 8¾ (Kaliber 318) und 10½ (Kaliber 410) – sowie drei nicht runde Uhrwerke – 5¼ (Kaliber 50), 7¾ × 11 (Kal 275) und 10½ – wurden produziert, unterschieden durch ein zusätzliches "F" für Formwerk.Während eines Luftangriffs im Februar 1945  wurden nahezu alle Fabriken zerstört, aufgrund nicht vorhandener Verteidigung, konnten mehr als 80 % der Stadt Pforzheim in Schutt und Asche gelegt werden. 
Laco und die angeschlossenen Schwesterfirmen wurden 1949 wieder in Betrieb genommen. Mit Hilfe des Marshall Plans errichtete Hummel ein 5-stöckiges Gebäude für Laco-Durowe, das später weiter ausgebaut wurde. Bereits Mitte der 1950er Jahre arbeiteten dort 1400 Überlebende.

Laco Toboggan:
Karl Otto Schmid, ein Uhrmacher aus Idar-Oberstein, reichte 1953 ein Patent unter der Nummer 2.719.402 ein, das am 04. Oktober 1954 auch registriert wurde.
Toboggan:
Ein Toboggan ist ein kufenloser Schlitten der nordamerikanischen Ureinwohner der Subarktis.Auch befindet sich seit 1906 auf dem Münchner Oktoberfest einToboggan Fahrgeschäft. Bei diesem rutschen die Besucher, nachdem sie über einen steilen und schnelllaufenden Fahrsteig nach oben befördert wurden, mit Toboggan-ähnlichen Teppichen eine Rutsche hinab.
Hier in München dürfte auch die Idee der Namensgebung zu finden sein.
Das Auf und Zu Rutschen zur zeitablesung brachte Herr`n Schmid auf diesen exotischen Modellnamen.
Uhrwerk Durowe Kaliber 430:
Funktionen-Handaufzug mit Zentralsekunde
Daten-10.5''', Dm= 23.3mm, Do= 23.75mm, H= 4.1mm, F= 1.0mm, T= 2.1mm, 17/21 Steine, f = 18000 A/h, Gangreserve 33h.

Bemerkungen um 1955, Räder aus Berylliumbronze. Die geringe Anzahl der Werke dieser Familie, verglichen mit den Vorgängern und Nachfolgern, lassen darauf schließen, daß sie kaum länger als ein Jahr gefertigt wurden. Daß trotzdem zwei Varianten des Handaufzugs und zwei Unruhen parallel gefertigt wurden, läßt vermuten, daß das ganze kaum mehr
als ein Experiment war.

Schließlich noch die Maße der Laco. Gesamthöhe 15 mm, geschlossene Länge 53,4 mm, geöffnet 76,6 mm-Breite 35,5 mm.
Anzumerken wäre noch, dass es sich um ein frühes reines Anhänger-Modell ohne Stellfüsschen handelt.es existieren lizensierte Modelle von Stowa (Walter Storz).
Laco und Stowa hatten später beide die Modelle mit dem Stellfuß.Jedoch existiert keine mit Alarmwerk.

Meiner Einschätzung nach handelt es sich um eine frühe Muster-Uhr von Laco, der Modellname Toboggan wurde nicht mehr verwendet. In dieser Qualität ein Einzelstück.