Antike Hochdekorative im Reichhaltiger Jugendstilornamentik
aus vergoldeteszinn mit irisierendes Glas Weinkaraffe
aus den OSIRIS-Metallwarenfabrik für Kleinkunst
Walter Scherf & Co. Nürnberg 1905 Jahren
Entwurf von Friedrich Adler (1878-1942)
Feinste Ausführung und Hochfeiner Qualitätt
Personifizierung der Art Nouveau Ära und Stil aus der Zeit 1900 !
Das Thema "Jugendstil aus Nürnberg" war im Museum Industriekultur
bislang kaum vertreten – nun ist es dauerhaft in einer eigens dafür
gebauten und begehbaren Vitrine auf der Museumsstraße zu sehen. In der
neuen Museumseinheit beleuchtet eine jährlich wechselnde Auswahl von
Objekten die Geschichte des Nürnberger Jugendstils mit außergewöhnlich
qualitätvollen und phantasiereichen Zier- und Gebrauchsgegenständen
verschiedener Hersteller. Für die Produktion von
Jugendstil-Objekten gab es in Nürnberg um 1900 eine erfolgreiche
Zusammenarbeit von Kunsthandwerkern, Gestaltern und kunstorientierten
Fabrikanten: Den Anfang machte 1897 die Keramikfabrik von Johann von
Schwarz mit Carl Sigmund Luber als ihrem künstlerischen Leiter. Zwei Jahre später, 1899, folgte die Metallwarenfabrik von
Walter Scherf, in der Zinngusswaren wie Kerzenleuchter, Bilder- und
Spiegelrahmen oder Zierschalen, Döschen und ähnliches hergestellt
wurden, die jeden Vergleich mit den Erzeugnissen der anderen Produzenten
dieser Art des In- und Auslands zu jener Zeit standhalten. Weitere
wichtige Werkstätten und Betriebe waren Ignaz Bing, Johann Brand &
Stauch, Simon Felsenstein & Sigmund Mainzer, Franz Kainzinger, Emil
Kellermann, Friedrich Müller und Georg Friedrich Schmitt. Ab 1901
veranstaltete das Bayerische Gewerbemuseum kunstgewerbliche
Meisterkurse, im Nürnberger Kunsthandwerker mit der Formensprache des
Jugendstils bekannt zu machen. Dank dieser Initiative kamen bis 1913
herausragende Designer jährlich für einige Wochen nach Nürnberg, die
unter anderem die Feinheiten des Jugendstils lehrten. An diesen Kursen
nahmen auch Frauen teil, die sich vor allem mit textilen Arbeiten
beschäftigten. 1906, genau zehn Jahre nach Beginn des Jugendstils in
Nürnberg, waren andere künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten gefunden,
und der Jugendstil kam nicht nur in der Noris zu seinem Ende.
Friedrich Adler
Friedrich Adler (geboren am 29. April 1878 in Laupheim; gestorben 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), ein Vertreter des Jugendstils und des Art Déco, war als Architekt, Möbelgestalter, Keramiker und vor allem durch seine Entwürfe für Metallarbeiten und Textildruck-Verfahren bekannt. Später (ab ca. 1929/30) entwarf er als einer der frühen Kunststoff- und Industriedesigner Haushaltsgegenstände aus Phenolharzen (Phenoplaste) und Harnstoffharzen (Aminoplaste).
Friedrich Adler wuchs als Sohn einer jüdischen Familie im oberschwäbischen Laupheim auf. Sein Geburtshaus in der Kapellenstraße – im Stil der Neorenaissance erbaut – beherbergt heute ein Restaurant mit Friedrich Adler-Zimmer. Der Vater Isidor Adler, Konditormeister, der später einen Lebensmittelgroßhandel betrieb, förderte die früh erkannte künstlerische Begabung des Sohnes.
Friedrich Adler studierte von 1894 bis 1898 an der Kunstgewerbeschule (ab 1928 Landeskunstschule) in München. 1902 absolvierte er ein weiteres Studienjahr an den neugegründeten Lehr- und Versuchsateliers für angewandte und freie Kunst (Debschitz-Schule) bei Hermann Obrist und Wilhelm von Debschitz. Dort nahm er von 1903 bis 1907 seine erste Lehrtätigkeit auf. Diese setzte er von 1907 bis 1933 an der Kunstgewerbeschule in Hamburg fort. Parallel leitete er von 1910 bis 1913 vier Meisterkurse am damaligen Bayerischen Gewerbemuseum in Nürnberg und stellte in der Kölner Werkbundausstellung 1914 einen Synagogenraum aus. Seine Hamburger Tätigkeit wurde von 1914 bis 1918 durch den Kriegsdienst als Offiziers-Stellvertreter im Ersten Weltkrieg unterbrochen. 1918 an die Kunstgewerbeschule Hamburg zurückgekehrt, wurde er dort 1927 zum Professor ernannt.
Friedrich Adlers außerordentlich vielfältiges Werk umfasst Entwurfstätigkeiten für Architektur (Sakralbauten), Bildhauerei (Bauornamentik, Grabmäler), Glasfenster, Möbel- und Innenarchitektur, Metallarbeiten (Haushaltsgegenstände, Schmuck, Sakralkunst), Keramik, Textilien (Knüpf- und Stickmuster, Textildruck), Arbeiten in Holz, bein, Serpentin und Überfanggläser. Er lieferte Entwurfsarbeiten für über 50 kunstgewerbliche Betriebe, unter anderem für die Silberwarenfabrik P. Bruckmann & Söhne in Heilbronn, die Metallwarenfabrik für Kleinkunst „Osiris“ von Walter Scherf und die Kunstgewerbliche Metallwarenfabrik „Orion“ von Georg Friedrich Schmitt, beide in Nürnberg.
Einem breiten Publikum erschloss sich ab 1994 Friedrich Adlers Kunst mit der Ausstellung „Friedrich Adler – zwischen Jugendstil und Art Déco“ mit den Stationen Münchner Stadtmuseum, Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg, Grassi-Museum Leipzig, Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, Museum Zons-Burg Friedestrom, Maurice Spertus Museum of Judaica in Chicago und Städtische Galerie Schranne in Laupheim.
Die Bezauberte ausdruckstark sehr seltene sezessionistische von Friedrich Adler für Walter Scherf & Co. Weinkaraffe
aus dem Jugendstil-Gründzeit 1900 Jahren. Fortsetzung im Reichhaltiger Jugendstilornamentik,
sanft verweilener schöngebogenen eleganter Griff, Obereteil Dekor aus Blumen und blättern
mit eleganten fließenden Linien