aus den E.Fres Paris Frankreich Kunsthandfabrik 1900 Jahren
Entwurf von Londe - Design in Stil von Archibald Knox
Personifizierung der Art Nouveau Ära und Stil aus der Zeit um 1900
Der
Jugendstil blühte nach der spektakulären Pariser Ausstellung für
dekorative Kunst im Jahr 1900
auf der ganzen Welt auf. Paris wurde in vielerlei Hinsicht ein Zentrum des Art nouveau:
Der Schmuckkünstler René Lalique entwickelte ab 1885 eine neue Formen-
und Farbenwelt bei Schmuckstücken: Er ließ sich von der Ideenwelt des
Symbolismus und den Formen der Natur, von Pflanzen, deren Blüten,
Insekten, Fischen leiten. Er bevorzugte Materialien wie Glas, Email,
Perlmutt, bein und Horn. Er setzt durch, dass statt des
Materialwerts des Schmuckstückes der künstlerische Wert in den
Vordergrund trat. Mit seinen Arbeiten hatte er einen so großen Erfolg,
dass er schon 1890 dreißig Angestellte beschäftigte.
Ein weiterer
bedeutender Meister der Schmuckkunst in Paris war Georges Fouquet, der
häufig nach Entwürfen von Alfons Mucha arbeitete. Besonders bekannt
wurde er durch seine Schmuckstücke für die Schauspielerin Sarah
Bernhardt. Weitere bekannte Pariser Schmuckkünstler waren Lucien
Gaillard, der sich besonders von japanischer Kunst inspirieren ließ,
sowie die Maison Vever, die Firma der Brüder Paul und Henri Vever.
Die Möbelkunst von Männern wie Eugène Gaillard, Edouard Colonna und Georges de Feure war
tonangebend für Frankreich und darüber hinaus.
Der bekannteste Name unter den französischen Jugendstilkünstlern dürfte
Henri de Toulouse-Lautrec sein. Auch Jules Chéret, Eugène Grasset,
Alfons Mucha, Théophile Steinlen trugen das ihre dazu bei, dass die
Plakatkunst mit neuen Techniken wie der Lithografie und anspruchsvoller
künstlerischer Gestaltung zu einer anerkannten Kunstform und
zu einem Sammelobjekt für Kunstliebhaber wurde.
Selbst die Pariser Metro wurde um 1900 zum Objekt des Art nouveau. Dass
es dazu kam, ist Hector Guimard zu verdanken, der die Pariser
Metroeingänge mit phantasievollen Schmiedeeisengittern und den berühmten
geschwungenen Schriftzügen gestaltete. Der Ausdruck Style Métro wurde
sogar zum zweiten Synonym für den französischen Jugendstil. Außerdem
erwarb sich Guimard auch als Möbelkünstler einen Ruf,
der bis in die
heutige Zeit anhält.
Zahlreiche Keramiker wie Maurice Bouval,
Léon Noël Delagrange, Louis Chalon, Hans Stoltenberg Lerche, Larsson,
Allouard, Alexandre Charpentier, Paul Philippe etc. prägten ebenfalls
den französischen Art nouveau, die ihre Werke über die Editeurs d’Art
wie Houdebine, E. Blot, Colin & Cie oder Arthur Goldscheider, den
Sohn von Friedrich Goldscheider, verkauften.