Tinnitus Light. Schleswig-Holsteinischer Kunstverein, Kunsthalle zu Kiel, 21.4.-9.6.2002, Trapholt, Museum for Moderne Billedkunst, Kunsthandvaerk, Design og Mobeldesign, Kolding 13.6.-18.8.2002, Bornholms Kunstmuseum 1.9.-20.10.2002.

von Christiansen, Jesper und Beate Ermacora (Hg.):

Autor(en)
Christiansen, Jesper und Beate Ermacora (Hg.):
Verlag / Jahr
Kunsthalle zu Kiel, 2002.
Format / Einband
Pappband. 111 S.
Sprache
Deutsch
Gewicht
ca. 550 g
Bestell-Nr
1229557
Bemerkungen
Sehr gutes Exemplar. - SIGNIERTES Exemplar mit einer Widmung des Künstlers an Reinald und Irmelin Nohal (Paris Bar, Berlin). Sprache: Deutsch, Dänisch, Englisch. - Tinnitus Light ist eine Länder übergreifende Ausstellung und wird in drei Museen gezeigt. Sie nimmt ihren Anfang in der Kunsthalle zu Kiel, geht weiter in das Museum Trapholt in Kolding und findet ihren Abschluss in Bornholms Kunstmuseum. Für Jesper Christiansen ist die Präsentation in Kiel die erste große Einzelausstellung in Deutschland, während er in Dänemark bereits zu den wichtigen Malern der jüngeren Generation zählt und die vielen Facetten seines Werkes durch zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen bekannt geworden sind. Im Zuge der Vorüberlegungen zur Ausstellungstournee, die in zahlreichen Gesprächen zwischen dem Künstler und allen Beteiligten stattgefunden haben, kristallisierte sich eine Konzeption heraus, die nicht darauf abzielte, aus der Ausstellung eine umfassende, alle Segmente seines Schaffens berücksichtigende Retrospektive zu machen, sondern konzentrierte Einblicke zu geben. Jesper Christiansen entschloss sich, seine seit 1993 entstehenden Wordpaintings zu zeigen, in denen er unterschiedliche Konzepte des Zusammenwirkens von Schrift und Malerei verfolgt. So sind in der Ausstellung verschiedene Werkgruppen zu sehen. Ausgehend von gigantischen Buchstaben, die im Bildmittelgrund der ersten großformatigen Wordpaintings ein Wort bilden, das von einer Unzahl kleinerer Wörter kommentiert wird, gelangt der Künstler in seinen neuesten Werken zu einem gleichsam illusionistischen Einsatz der Schrift. Auf eines dieser Werke geht der Ausstellungstitel Tinnitus Light zurück. Er verweist mit dem ersten Wort auf das höchst unangenehme Phänomen von Ohrgeräuschen, das sich als Zischen, Rauschen oder Summen im Kopffestsetzt und nur von den Betroffenen gehört werden kann. Das zweite Wort hingegen legt nahe, dass es sich nur um eine leichte Unpässlichkeit handelt. Doch für Jesper Christiansen sind die Assoziationen vielfältiger, erfährt die Wortkombination aus Tinnitus und Light eine multiperspektivische Interpretation, die in ein lärm- und stressbesetztes, modernes Großstadtambiente führt, in dem Geräusche, Klänge und Lichtblitze Augen und Ohren vereinnahmen. Die Schrift als integrativer Bestandteil von Werken der bildenden Kunst ist seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken. Seitdem haben sich vielfältigste Spielarten entwickelt. Ging es zunächst bei Künstlern wie Picasso, Braque, Duchamp, den Futuristen, den Dadaisten oder den Surrealisten um die Befragung des Kunstwerkes in Bezug auf seine Grenzen und Möglichkeiten, so spielte von Anfang an der Wunsch, die Alltagswirklichkeit ins Bild zu holen, eine entscheidende Rolle. In der Konkreten oder Visuellen Poesie trafen sich grenzüberschreitend Maler und Literaten, um das Optische der Schrift, die Qualität ihrer Zeichenhaftigkeit zu untersuchen. Spätestens seit der Pop-Art mit ihren Wort-Bild-Kombinationen, die klischeehaftes Sprachmaterial der Warenwelt zitieren, aber auch seit der Konzeptkunst der 70er Jahre, in der Texte immer wieder dazu dienten, die Kategorien von Raum und Zeit erfahrbar zu machen, ist der Einsatz von Schrift in Werken der bildenden Kunst ein wichtiges Mittel geworden, um Visuelles mit Gedachtem zu verbinden. In diesem Kontext hat sich Jesper Christiansen eine völlig eigenständige Position erarbeitet. Er ist ein konzeptueller Maler, der einerseits auf subtile Weise die abstrakte Malerei auslotet, andererseits diese mit assoziationsträchtigen, aus der Alltagsrealität stammenden Begriffen konfrontiert und bereichert. Mit hintergründiger Ironie führt er den Betrachter in Wort-Landschaften, in denen sich verschiedene Sprachen und damit Kulturen begegnen. Wort, Klang und Raum sind Kategorien, die für seine Malerei von Bedeutung sind. In der Ausstellung gibt Christiansen erstmals Einblick in sein zeichnerisches Werk. Ein an Stückzahl riesiges Konvolut an Papierarbeiten setzt er als Rauminstallation in Szene, die wiederum in Korrespondenz zu den Gemälden tritt. An den Zeichnungen und Skizzen lässt sich anschaulich ablesen, welche malerischen und inhaltlichen Problemstellungen den Künstler beschäftigen und wie er zur endgültigen Realisierung seiner Gemälde oder Lithografien findet. Jesper Christiansen danken wir herzlich für seine umsichtige Vorbereitung der Ausstellung, für die zeitintensiven Treffen und interessanten Gespräche, die geholfen haben, der Ausstellung ihr konzentriertes Profil zu geben. Ebenso danken wir Mikael Andersen, der als Galerist Christiansens Schaffen seit langen Jahren begleitet und ein ausgewiesener Kenner seines Werkes ist, für seine wertvolle Hilfe. Den Leihgebern sei vielmals Dank gesagt, dass sie sich bereit erklärt haben, ihre Gemälde für die lange Zeit der Ausstellungstournee zur Verfügung zu stellen. Für die finanzielle Unterstützung von Tinnitus Light danken wir der Danish Contemporary Art Foundation und dem Königlich Dänischen Honorarkonsulat, Kiel (Vorwort).
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Tinnitus Light.

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