Mithras.

von Merkelbach, Reinhold:

Autor(en)
Merkelbach, Reinhold:
Verlag / Jahr
Königstein/Ts. : Hain, 1984.
Format / Einband
Originalhardcover mit Schutzumschlag. XVI, 412 S.
Sprache
Deutsch
Gewicht
ca. 1328 g
ISBN
3445023298
EAN
9783445023292
Bestell-Nr
1095183
Bemerkungen
Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Die Mithrasmysterien waren eine Sternenreligion. Die sieben Planeten des geozentrischen Systems waren in eine feste Beziehung zu den sieben Weihegraden der Mysterien gesetzt; dem Aufstieg des lebenden Mysten durch diese sieben Grade entsprach nach seinem Tod ein Aufstieg seiner Seele durch die Sphären der sieben Planeten zum Fixsrernhimmel. Die Mithrasreligion ist also eine der Formen gewesen, in denen die kosmische Frömmigkeit der späteren Antike ihren Ausdruck gefunden hat. Diese Vorstellungen sind uns von den Platonikern her geläufig. Aber es sind auch andere Elemente des Platonismus in die Mithrasmysterien eingegangen. Die Heiligtümer der Mithrasanhänger waren als Höhlen konstruiert und entsprachen jener Höhle in Platons Staat, in welcher die Menschen als Gefangene angekettet sitzen; ihre Aufgabe ist es, ihre Ketten zu zerbrechen, sich "umzuwenden" (conversio) und zum Licht aufzusteigen. Auch die Darstellung des Stieropfers, welche in jedem Mithrasheiligtum zu sehen war, ist aus der platonischen Philosophie zu erklären. Indem Mithras den Stier opferte, erschuf er die Welt. Nun sagt Porphyrios in der Schrift über die Nymphengrotte, daß Mithras als "der Vater und Schöpfer des Alls" angesehen worden ist. Diese Worte sind ein Zitat aus dem Timaios Platons; das Stieropfer durch Mithras steht also in Beziehung zu der Kosmogonie des Timaios. Die Mithrasmysterien haben zwar ihre Wurzeln in der Religion der Perser, sind aber so stark von griechischen Gedanken durchsetzt, daß sie zu einer neuen Religion wurden. Man hat sich die Ausbreitung der Mithrasmysterien meist in Analogie zur Ausbreitung des Christentums gedacht. Diese Vorstellung ist falsch; die Mithrasmysten kamen aus ganz anderen sozialen Gruppen als die Christen. Sie haben sich nicht in Gegensatz zum Kult des Kaisers gestellt, sondern eine Religion der Loyalität ausgeübt. Der Großteil der Mithrasanhänger waren kaiserliche Funktionäre der unteren Schichten und Soldaten an den Militärgrenzen, am Rhein, der Donau und am Hadrianswall in Britannien. Das Zentrum des Kultes wird man sich in Rom vorstellen müssen. Als Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erhob, konnten loyale Diener des Kaisers nicht mehr Anhänger des Mithras bleiben. So sind die Mithrasmysterien in kurzer Zeit und praktisch ohne Widerstand untergegangen. ISBN 9783445023292
Altersfreigabe (FSK)
ab 0 Jahre
Schlagworte
Mithraskult ; Hellenismus ; Römisches Reich ; Mithraskult / i. d. Bildenden Kunst ; Relief ; Mithras / In der Kunst ; Mithras, Allgemeine und Vergleichende Religionswissenschaft, Nichtchristliche Religionen, Bildende Kunst
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