Excerpt from Was Hat Oesterreich in Folge der Jahre 1848 und 1849 Durch Seine Regierung Errungen?: Ein Beitrag zur Politik und Staatskunde (Classic Reprint)



Bei der Betrachtung der aus den stürmbewegten, revolutio naren Jahren 4848 und 4849 hervorgegangenen Veränderungen in dem inneren und äusseren Leben der Staaten liegt die Frage sehr nahe: was haben denn diese bei so mannigfachen, zum Theil sehr grossen dargebrachten Opfern gewonnen? Oder inwiefern haben sich die nationalen, volkswirthschaftlichen, mit Einem Worte die staatlichen Verhältnisse der Völker erheblich gebessert? Es fehlt keineswegs an solchen, die weit eher Verluste in bedeutendem Umfange zu beklagen, als sich irgend namhafter errungener Vor theile zu erfreuen hätten. Besonders bietet sich aber diese Frage dar bei einem der wichtigsten Glieder in der europäischen Staaten familie, welches nächst Frankreich hauptsächlich von jenen Stur men betrofi'en werden, bei einer der ersten, das europäische Gleich gewicht bedingenden Mächte bei Oesterreich. Tritt ein grosser Staat in eine Verwaltungsform ein, die darauf berechnet ist, die bis dahin minder enge mit einander verbundenen Kronländer dem Centrum näher zuzuführen, alle Kräfte, welche diese darbieten, möglichst zu vereinigen, um so die. Macht und Wirksamkeit des Ganzen zu erhöhen und zu stählen, so ist dieses nicht nur für sein eigenes Interesse, sondern auch fiir das des gesammten europäischen Staatensystems ein so bedeutungsvolles Ereigniss, dass es mit Fug eines der allerwichtigsten genannt wer den darf. Der Oesterreichischen Monarchie kann diese Umwand lung der Staatsform, in die sie eingetreten ist, wie die damit ver bundene kräftigere und wirksamere Aeusserung der Staatsgewalt sowohl nach innen als nach aussen nur. Höchst erspriesslich sein, und die Durchführung derselben ist eines ihrer wichtigsten Staats principien geworden.